Prolifoss besteht aus einer ausgewogenen Mischung von Enzymen und Bakterien und wird für den Betrieb einer Sicker- oder Kleinklärgrube für den Abbau von Fäkalien, Zellulose, Papier sowie proteinhaltigen und organischen Abfallstoffen eingesetzt.
Die Feststoffe werden duch die Enzyme aufgespalten, verflüssigt und anschliessend durch die Bakterien zu Gas (Methan, Kohlendioxid) und Wasser abgebaut. Dadurch reduziert sich das Volumen in einem Klärbehälter nachhaltig, was die notwendigen Entlerungen stark reduziert bzw. unter optimalen Voraussetzungen sogar überflüssig macht.
Prolifoss reaktiviert und unterhält die mikrobielle Flora, welche durch das Einleiten von chemischen Haushaltsprodukten, Säuren, Bakteriziden, Waschmittel-Sulphaten, Javel-Wasser usw. zerstört wurde. Eine regelmässige Behandlung der Senkgrube mit Prolifoss hemmt zudem die Entwicklung übler Gerüche, da statt Schwefelwasserstoff und Mercaptane vermehrt Kohlendioxid freigesetzt wird.
Prolifoss arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie ein hocheffektiver Kompoststarter und ist absolut umweltfreundlich.
Einsatz in Chemietoiletten
Für den Einsatz in privaten Sickergruben/Kleinkläranlagen entwickelt, eignet sich Prolifoss aber auch hervorragend für den alternativen Betrieb von Chemietoiletten (z.B Thetford Casettenmodelle) in Caravans, Wohnmobilen, Booten etc.
Im Gegensatz zu chemischen Toilettenzusätzen enthält Prolifoss keine bioziden Stoffe. Dies ermöglicht den Einsatz auch dort, wo die Entsorgung solcherart behandelter Toilettencasetten verboten ist. Die starke Wirkung der Prolifossenzyme auch gegen Zellulose ermöglicht bei entsprechender Einwirkzeit sogar den Betrieb mit handelsüblichem 1-lagigem Toilettenpapier statt Spezialpapier.
Eine mit Prolifoss behandelte Toilettencassette kann dann nebst den üblichen Entsorgungsstellen auch problemlos in jeder bäuerlichen Jauchegrube entsorgt und im äussersten Notfall sogar irgendwo in der Natur vergraben werden .
Wichtig: Da Prolifoss keine Biozide enthält, wird die Gasentwicklung per se nicht komplett unterbunden, auch wenn die Gaszusammensetzung weit weniger unangenehm riecht als bei unbehandeltem Casetteninhalt. Prolifoss funktioniert deshalb am besten mit Toilettensystemen mit Aussenentlüftung. Alternativ mit einem Casettenlüftungs - Nachrüstsatz ( z.B SOG-Entlüftung , ca. 120 Euro). So betriebene Toiletten funktionieren im Betrieb absolut ohne Geruchsbelästigung.
Ein erfahrener Camper erklärt:
"Grundsätzlich gibt es 2 Arten von "richtiger" Toilettenchemie im derzeitigen Zubehörregal. (Hausmittel wie Duschgel, Schmierseife, Essig etc. mal ausgeklammert)
1. Die "grünen". Hier sind in der Regel Duftstoffe und Tenside enthalten, welche den Geruch der Fäulnis überdecken und die Kunststoffteile geschmeidig halten sollen. Einige Leute nutzen alternativ oder kombiniert auch noch biologische Enzyme im Toilettenzusatz, welche die Verflüssigung des Casetteninhaltes unterstützen.
2. Die "blauen". Dies sind chemische Keulen. Neben Duftstoffen finden sich dort heftige Inhaltsstoffe und Biozide, die die Fäulnis unterbinden, Gerüche verhindern und die Zersetzung begünstigen. Das Problem dabei ist, dass diese chemischen Keulen auch in Klärwerken die dort enthaltenen biologischen Bakterien angreifen. Besonders kritisch ist dies immer dann, wenn ein CP z.B. eine biologische Kläranlage betreibt. Sicherlich sterben die kleinen Bakterien nicht alle, wenn da mal eine blaue Kassette drin ausgeleert wird. Wenn es nur alle machen, ist schnell Schluss mit hauseigener Kläranlage.
Wir benutzen regelmäßig den Blauen, entsorge die Kasette aber selbstverständlich dann nur dort, wo es zugelassen ist. Für den Fall, dass wir mal irgendwo übernachten müssen wo wir keinen chemischen Ausguss vorfinden bzw. wo chemische Zusätze verboten sind (kommt gelegentlich vor), nutzen wir ein Enzymprodukt (Prolifoss). Da die Gasentwicklung damit auf die Dauer nicht komplett unterbunden wird, leere ich die Kasette einfach mal öfter. So beginnt nichts zu müffeln.